Der Kampf um die Wohnung in Berlin ist in vollem Gange!

Gerade in Berlin sind Massenbesichtigungen die Regel. 

Tipps, wie man bei Vermieter und Makler bestens ankommt.

Eine Wasserpistole und ein kurzer Wortwechsel gaben den Ausschlag: Als eine junges Ehepaar eine 75-Quadratmeter Altbauwohnung in Berlin-Pankow besichtigen wollten, traf sie vor der Tür ein kräftiger Wasserstrahl.

Zwei Kinder hatten sich mit Wasserpistolen hinter der Mülltonne postiert. Das junge Paar plauderte kurz mit den beiden und hatte sie wenig später auch schon wieder vergessen. Am Tag darauf kam der Anruf der Vermieterin: "Sie haben die Wohnung." Erst viel später erfuhr das Paar, dass es in den Kindern Fürsprecher gefunden hatte. Sie waren die Enkel der Vermieterin.

Nicht immer laufen Besichtigungstermine so glimpflich ab wie bei den beiden Berlinern. Gerade in den hart umkämpften Wohnungsmärkten von Berlin sind Massenbesichtigungen die Regel. Da fällt es schwer, dem Vermieter oder Makler überhaupt in Erinnerung zu bleiben. Gerade bei privaten Vermietern entscheiden der persönliche Eindruck und klassische Werte.

Ordentliche Kleidung

Wohnungsbesichtigungen gleichen oftmals einem Bewerbungsgespräch. Also sollte man sich auch als Person darstellen, sich ordentlich kleiden und Engagement zeigen.

Gerade jungen Leuten wird beispielsweise gerne unterstellt, sie können oder wollen keinen Flur putzen. Da darf ruhig auch mal geflunkert und gesagt werden, man habe einen Putzfimmel.

Wahrheitsgemäß müssen nur zwei Fragen beantwortet werden: Über das Einkommen, also wie die Miete bezahlt wird, und mit wie vielen Personen eingezogen wird. Wenn aber nach zwei Monaten der neue Lebenspartner hinzukommt, kann der Vermieter einem da auch keinen Strick draus drehen.

Natürlich entscheidet sich ein Makler leichter bei einem Interessenten, der gekämmt und ordentlich gekleidet ist. Viel mehr zählen für die meisten Makler jedoch Ehrlichkeit und Fairness. "Wenn mir jemand sagt, er raucht nicht, hat aber völlig gelbe Finger und eine Packung Zigaretten in der Hosentasche, schrecke ich eher zurück", erzählt ein Makler.

Wohnung loben

Man muss bedenken, dass Vermieter stolz auf ihre Häuser sind. Da kann man ihnen auch schon mal Honig um den Bart schmieren. Vor allem Studenten, Auszubildende und Arbeitslose könnten mit solchen Bemerkungen und Charme einiges wettmachen. Sprüche wie "Hier passen aber gut meine Gardinen hin" könnten Vermieter unbewusst für den Mieter einnehmen.

Einzugswillen demonstrieren

Weniger emotional gehen nach Ansicht der Mietervereine Makler mit den leer stehenden Wohnungen um. Nach der Besichtigung sollte sehr klar signalisiert werden, dass man die Wohnung will. Zudem sei es hilfreich, dem Makler eine Visitenkarte mit einem entsprechenden Hinweis zu geben und einen Termin auszumachen, wann sich telefonisch erkundigt werden kann. Makler wollen entschlossene, zahlungskräftige und unkomplizierte Mieter.

Pünktlichkeit zählt

Zuverlässigkeit ist eines der wichtigsten Kriterien: Wenn ein Interessent eine halbe Stunde zu spät zu dem Besichtigungstermin kommt, ist das für alle Makler ein Zeichen für Unzuverlässigkeit.

Gleiches gilt auch für private Vermieter: Wenn in der Zeitungsanzeige steht, dass Anrufe erst ab 8.00 Uhr erwünscht sind, sollte auch nicht um zehn vor acht angerufen werden. Nach der Besichtigung rate ich aber vor "zu bravem Abwarten" ab. Klare Terminabsprachen helfen auch in diesem Fall.

Ernsthaftes Interesse und ein bisschen Sachkenntnis sollten mögliche Mieter auch bei Maklern an den Tag legen. Jeder ist schneller überzeugt, wenn er merkt, dass sich der Interessent ein wenig auskennt. Eine Bemerkung über die gute Verkehrsverbindung oder den Park um die Ecke bleibt einem Makler eher in Erinnerung als stummes Umherschauen eines Interessenten.

Makler nicht bestechen

Wenig Zweck hat es nach Ansicht der Immobilienvermittler, Vermieter oder Makler bestechen zu wollen, um den Zuschlag zu bekommen. Jemand, der versucht, schon bei der Wohnungsvergabe zu betrügen, ist nicht gerade ein vertrauensvoller Mieter. 

An dieser Stelle muss auch vor unseriösen Vermittlern gewarnt werden: Vermieter oder Makler, die nicht einmal genau wissen, wie viel Quadratmeter die Wohnung hat oder wie die Betriebskosten abgerechnet werden, sind nicht besonders engagiert.

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